
Metastasiertes Nierenzellkarzinom (mRCC) – Therapiemanagement als wichtiger Faktor für den Behandlungserfolg
Dr. med. Marie-Laure Amram, Spécialiste FMH Oncologie médicale, Cité Générations, Route de Chancy 98, 1213 Onex, Marie-Laure.Amram@hcuge.ch
Dr. med. Christian Rothermundt, Leitender Arzt, Klinik für Onkologie/Hämatologie, Kantonsspital St. Gallen, Rorschacher Strasse 95, 9007 St.Gallen, christian.rothermundt@kssg.ch
Dr. med. Philippe von Burg, Leitender Arzt Onkologiezentrum, Innere Medizin, Bürgerspital Solothurn, Schöngrünstrasse 42, 4500 Solothurn, philippe.vonburg@spital.so.ch
- Als Grundlage für die Behandlungswahl werden mRCC-Patienten basierend auf den Kriterien des Memorial Sloan Kettering Cancer Center (MSKCC) oder des International Metastatic Renal Cell Carcinoma Database Consortium in niedrige, mittlere und ungünstige Risikogruppen eingeteilt.
- Eine Nephrektomie kann zur Symptomkontrolle sinnvoll sein, allerdings bringt eine anti-VEGF-The-rapie ohne Nephrektomie keine Nachteile bezüglich des Gesamtüberlebens mit sich.
- In der Erstlinientherapie werden bei Patienten mit günstigem bzw. mittlerem Risiko Sunitinib und Pazopanib empfohlen, während bei ungünstigen Risiko Temsirolimus zum Einsatz kommen kann. Cabozantinib und Nivolumab/Ipilimumab sind in der Schweiz für die erste Linie noch nicht zuge-lassen.
- Die Wahl der Zweitlinienbehandlung richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie bestehenden Komorbiditäten, Toxizitäten unter der Erstlinientherapie und individuellen Risikofaktoren des Pati-enten in Bezug auf das unterschiedliche Nebenwirkungsprofil der verfügbaren Substanzen.
- Eine Anpassung des Sunitinib Behandlungsschemas von «4 Wochen Therapie/2 Wochen Pause (4/2)» auf «2 Wochen Therapie/1 Woche Pause (2/1)» kann Verbesserung der Verträglichkeit ohne Effektivitätsverlust der Behandlung beitragen.